BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND: "Ministerin ist auf dem Holzweg"

25. November 2019 | Klimawandel, Naturschutz, Wälder

"Waldzustandsbericht 2019"

Forststerben in NRW Forst (links) vs. Wald (rechts). Der naturnahe Wald hat die Hitzesommer vergleichsweise gut überstanden. [Foto: Dirk Jansen]

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert den heute von Landesumweltministerin Heinen-Esser vorgestellten "Waldzustandsbericht 2019" als reinen Baum-Zustandsbericht, der keine Aussagen über den Zustand unserer Wald-Ökosysteme liefere. „Ein Wald besteht nicht nur aus Bäumen und Holzvorrat, sondern ist ein artenreiches und komplexes Ökosystem. Ein Waldzustandsbericht müsste Indikatoren wie Pilze und Insekten im Blick haben. Dies fehlt jedoch völlig“, sagt der Landesvorsitzende Holger Sticht.

Der aktuelle so genannte Waldzustandsbericht zeige vor allem, dass angebaute und durch forstliches Mangement beeinträchtigte Baumbestände durch die beiden Dürresommer betroffen seien. Naturnahe Waldökosysteme hätten die extremen Wetterereignisse dagegen erstaunlich gut überstanden.

Das größte Problem der nordrhein-westfälischen Wälder sei, dass diese kaum noch aus Waldökosystemen, sondern überwiegend aus Baumplantagen bestünden. Diese künstlichen Kulturen seien tatsächlich anfällig für die vom Menschen induzierten Klimaveränderungen. Doch die Ministerin sei bisher nur auf dem Holzweg unterwegs.

„Wir müssen Förderprogramme an die selbstständige Entwicklung von Wald ausrichten und eben nicht an Waldbaukonzepten mit nicht standortheimischen Arten wie der nordamerikanischen  Douglasie oder Küstentanne. Nur gewachsene und damit artenreiche Waldökosysteme werden in der Lage sein, sich dem Klimawandel anzupassen, dauerhaft den Rohstoff Holz zu liefern und alle Gemeinwohlfunktionen wie Erholung und Naturschutz zu erfüllen“, so Sticht.

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