BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

25 Jahre Tschernobyl: Osterdemonstration in Gronau

21. April 2011 | Atomkraft, Klima & Energie

NRW-Landesregierung soll die Betriebsgenehmigungen der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) sofort aufheben / 50 Busse aus ganz NRW fahren Ostermontag nach Gronau

Die deutsch-niederländische Grenzstadt Gronau erwartet am Ostermontag die bisher größte Anti-Atomkraft-Demonstration. Rund 130 Bürgerinitiativen, Verbände und Parteigliederungen rufen zur Teilnahme an der Ostermarsch-Demonstration zur Urananreicherungsanlage (UAA ) in der westfälischen Kleinstadt auf. Laut Mitteilung des landesweiten Trägerkreises des Gronauer Ostermarsches wurden bereits mehr als 50 Sonderbusse aus ganz NRW registriert, die am Montag nach Gronau fahren werden. Die Demonstration beginnt Ostermontag um 14.00 Uhr am Gronauer Bahnhof, der Demonstrationszug führt an der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage vorbei und endet mit einer Abschlusskundgebung in der Nähe der Anlage. Informationen zum Verlauf der Demonstration, über die unterstützenden Organisationen, über Anreisemöglichkeiten usw. gibt es im Internet unter www.ostermarsch-gronau.de.

 

Mit der Demonstration in Gronau soll gegen den Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage demonstriert werden. “Von der Landesregierung wird die sofortige Aufhebung der Betriebsgenehmigungen gefordert. Die Anlage ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert und eine sichere Entsorgung des in großen Mengen anfallenden Uranmülls ist nicht gegeben”, so Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Weiterhin wird in Gronau die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen in NRW und weltweit gefordert. Die Demonstration in Gronau findet im Rahmen bundesweiter Anti-Atomkraftaktionen statt: Gleichzeitig wird Ostermontag vor 12 Atomanlagen demonstriert. Die Proteste gegen die Atomindustrie erfolgen vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe in Japan und fast genau 25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe in Russland.

 

 „Die klare Botschaft aus Fukushima ist: Eine Technik, die keine Fehleinschätzung verzeiht und solche langandauernden, nicht wieder gut zu machende Schäden verursacht, kann niemand verantworten“ sagte Paul Kröfges, NRW-Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Daher gilt: Das Grundrecht auf Leben und Gesundheit steht über dem Recht auf Gewinnerzielung – Atomkraft verstößt gegen das Grundgesetz!“ Eine friedliche Nutzung der prinzipiell unbeherrschbaren Atomkraft sei nichts als eine Fiktion der Atomlobby.

 

Im Schulterschluss mit den Ostermärschen der Friedensbewegung wird in Gronau auch gegen die militärische Nutzung der Atomindustrie demonstriert. Joachim Schramm, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen NRW erklärt dazu: "NRW ist nicht nur von Atomkraftwerken umgeben, sondern an seiner Westseite auch von US-Atomwaffen: in Rheinland-Pfalz, in Belgien und den Niederlanden. Die in Gronau verwendete Technologie kann auch zur Herstellung von atomwaffenfähigen Uran genutzt werden. Die zivile Nutzung von Atomkraft ist das Einfallstor zur Herstellung von Atomwaffen, wie wir es in Ländern wie Pakistan und anderen beobachten konnten. Daher gehen Ostermontag Atomkraft- und AtomwaffengegnerInnen gemeinsam auf die Straße."

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