Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) tritt für die Einführung einer Weidetierprämie für Schäfer ein. „Die Schäferei ist eine der letzten, weitestgehend artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland und die Schafhaltung ein unverzichtbares Instrument des Landschafts- und Naturschutzes. Die Beweidung von Deichen ist zugleich eine schonende und naturnahe Form des Hochwasserschutzes“, so Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND NRW. Da der traditionsreiche Berufsstand allein vom Verkauf von Fleisch, Milch und Wolle kaum noch existieren kann und Schäferinnen und Schäfer immer häufiger ins wirtschaftliche Aus geraten, unterstützt der BUND die Forderung der Schäfer, ihre Arbeit mit einer staatlichen Weidetierprämie unter die Arme zu greifen und ihre Leistung angemessen zu honorieren.
Möglich wäre dieses mit EU-Agrarmitteln. So kann ein Teil der EU-Agrarprämien explizit dafür genutzt werden, um Agrarbranchen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu unterstützen. Bereits 22 europäische Mitgliedstaaten fördern ihren heimischen Schäfer. In einem Schreiben an NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking ruft der BUND NRW die Landesregierung dazu auf, sich bundespolitisch dafür einzusetzen, nach dem Vorbild der anderen EU-Staaten auch in Deutschland mit einer Weidetierprämie die Schäferei zu unterstützen. Diese sollte ebenfalls für Ziegen- und Mutterkuhhaltung gelten.
Würde die Bundesregierung bis zum 1.8.2018 einen entsprechenden Beschluss nach Brüssel melden, könnten solche Prämien ab dem 1.1.2019 eingeführt werden.