Kaum fällt das erste Herbstlaub, lärmen sie wieder in unseren Gärten und Parks: die Laubsauger oder -bläser. Doch diese Gartengeräte schädigen unsere Gesundheit und stören den Naturhaushalt.
Laut und schmutzig
Es gibt keine gesetzlichen Grenzwerte, wie laut Laubbläser und -sauger sein dürfen. Diese Geräte können im Betrieb zwischen 90 und 120 Dezibel laut werden. Damit sind sie ungefähr so laut wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer. Dieser Lärm belästigt nicht nur menschliche und tierische Nachbarn, sondern schädigt auch die Gesundheit der Person, die das Gerät benutzt. Denn Lärm macht krank. Laubbläser oder Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen zudem Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus, die unsere Gesundheit gefährden. Auch am Boden und im Laub befindliche Mikroben, Pilze oder Tierkot werden durch diese Gartengeräte fein in der Luft verteilt. Besonders für die Benutzer, aber auch für Umstehende ist dies gesundheitlich bedenklich.
Kleintier-Killer
Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gravierend beeinträchtigt. Die Geräte saugen ja nicht nur die welken Blätter auf. Auch die für den Boden wichtigen Kleintiere wie Spinnen und Insekten geraten in den Sog. Sie werden gehäckselt und getötet. Pflanzensamen werden zerstört.
Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird der Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.
Zur Harke greifen
Deshalb raten wir: Finger weg von Laubbläsern und Laubsaugern! Bis auf Bequemlichkeit bringen Laubbläser und Laubsauger nur Nachteile mit sich. Wir empfehlen, ganz klassisch zu Rechen und Harke zu greifen. Sie kommen ganz ohne schädliche Abgase aus, machen keinen Lärm und lassen die Natur am Leben. Das welke Laub sollte auf Beete und unter Gehölze verteilt werden, wo es während des Winters langsam verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden kann.
Oder man recht das Laub zu Haufen auf. Das freut den Igel ebenso wie Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter, die hier über den Winter Unterschlupf finden.
Und ganz nebenbei tut der Mensch auch etwas für seine Gesundheit: Er bewegt sich mehr.