„Winterschläfer sind optimal angepasst an die nahrungsarme Zeit. Sie fressen sich im Herbst ein dickes Fettpolster an und drosseln dann in der kalten Jahreszeit ihren Stoffwechsel so weit, dass sie monatelang ohne Nahrung überleben können“, betont Christine Thiel-Bender, BUND-Artenschutzreferentin und Mitarbeiterin im Schutzprojekt „Spurensuche Gartenschläfer“. Die beste Hilfe für Gartenschläfer und andere Winterschläfer ist deshalb ein naturbelassener Garten, der im Herbst reichlich Nahrung und im Winter viele sichere Verstecke wie Baumhöhlen oder Steinhaufen bietet. In einigen Regionen nutzen Gartenschläfer auch Nistkästen.
Wenn man einen Gartenschläfer im Winterschlaf entdeckt oder sogar versehentlich gestört hat, sollte man das Tier und sein Nest nicht berühren und unbedingt am Ort belassen. Thiel-Bender: „Die Störung des Winterschlafs bedeutet einen erheblichen Energieaufwand, so dass die Fettreserven dann nicht mehr bis zum Frühling reichen könnten. Auf keinen Fall dürfen winterschlafende Gartenschläfer einfach ins Freie gesetzt werden, da dies vermutlich ihren Tod bedeutet.“ Gartenschläfer sind als Wildtiere durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Nur in Ausnahmefällen, wenn es nicht möglich ist, das Tier vor Ort zu belassen, darf unter Einbeziehung der Unteren Naturschutzbehörde eingegriffen werden. Sachkundige Hilfe bietet der BUND.
Bei milderen Temperaturen können Gartenschläfer ab und zu auch putzmunter angetroffen werden. Thiel-Bender: „Solche Pausen im Winterschlaf sind normal und bei gesunden Tieren unproblematisch. Direkte Hilfe brauchen die Winterschläfer nur, wenn sie krank oder deutlich geschwächt sind. In der Regel ziehen sie sich wieder in ihr Winterquartier zurück, sobald die Temperaturen sinken.“
Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersuchen BUND, Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung auch das Verhalten der Gartenschläfer im Winter. Obwohl die Schlafmaus eine heimische Art ist, war sie bislang kaum erforscht. Gleichzeitig gehen ihre Bestände vielerorts dramatisch zurück. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ möchte deshalb Antworten finden, wie dem Gartenschläfer geholfen werden kann, passende Schutzmaßnahmen entwickeln und direkt umsetzen. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauchersicherheit gefördert.
Weitere Informationen und Notfallkontakte:
www.bund-nrw.de/gartenschlaefer sowie www.gartenschlaefer.de
www.gartenschlaefer.de/gartenschlaefer-gefunden-was-nun
biodiversität - schützen.nutzen.leben: Spurensuche Gartenschläfer (bfn.de)
Gartenschläfer-Fotos: www.bund.net/service/presse/pressebilder/aktionen/#c12092
Kontakt: Dr. Christine Thiel-Bender, Referentin Artenschutz, BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen, Tel.: 0211 / 30 200 5-23, Mobil: 0151 / 74 5533 85, E-Mail: christine.thiel-bender(at)bund.net