Gartenschläfer ist "Wildtier des Jahres 2023"

17. November 2022 | Gartenschläfer, BUND, Naturschutz, Stadtnaturschutz, Tiere und Pflanzen

Wildtier des Jahres 2023. Foto: Kerstin Hinze.

Anlässlich der Wahl des Gartenschläfers zum „Wildtier des Jahres 2023“ durch die Deutsche Wildtierstiftung erklärt Christine Thiel-Bender, Referentin Artenschutz (BUND NRW)

„Wir freuen uns, über die Ausrufung des Gartenschläfers zum ‚Wildtier des Jahres‘ 2023. Seit 2018 untersuchen der BUND, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung  im Projekt Spurensuche Gartenschläferdie Ursachen des rätselhaften Verschwindens dieser Schlafmaus. In den letzten 30 Jahren ist der Rückgang des Gartenschläfers immer deutlicher zu beobachten, was uns einmal mehr den rasanten Verlust der Biodiversiät vor Augen führt. Und zwar nicht irgendwo auf der Welt sondern direkt hier vor unserer Nase." 

Mehr Informationen: Die ersten drei Jahres des Projekts 'Spurensuche Gartenschläfer' konnten aufzeigen, dass der Rückgang der Gartenschläfer auf eine Vielzahl an Faktoren zurückzuführen ist.  Inzwischen wird immer deutlicher, dass die intensive Forstwirtschaft und die graue Infrastruktur, das Insektensterben, aber auch der Einsatz von Rattengiften und Pestiziden der Art stark zusetzen. Hier müssen wir jetzt aktiv werden, damit nicht noch eine Art verschwindet. Aktuell startet der BUND in allen Lebensräumen des Gartenschläfers – von den Wäldern der Mittelgebirge bis zu den Städten entlang des Rheins – Schutzaktionen für die Schlafmaus. In Nordrhein-Westfalen werden u.a. mit verschiedenen Partnern Hecken gepflanzt oder verbessert, denn Gartenschläfer sind als nachtaktive Winterschläfer auf solche Versteckmöglichkeiten angewiesen. Dichte Hecken etwa aus Schlehe, Eberesche oder Brombeere bieten nicht nur Deckung, sondern auch die passende Nahrung aus Früchten, Samen und Insekten. Zusätzlich werden vielerorts Nistkästen für den Bilch aufgehängt, um das Angebot an Schlaf- und Überwinterungsplätzen zu erhöhen.

Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

 

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