BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

BUND gewinnt UIG-Klage gegen die Stadt Köln

07. Mai 2021 | Freiraumschutz, Lebensräume, Naturschutz

Stadt Köln muss Unterlagen zum geplanten Bau eines Flughafen-Hotels heraus geben.

Das Verwaltungsgericht Köln hat mit dem Urteil 13 K 6005/20 vom 6.5.2021 die Stadt Köln verpflichtet, die vom BUND mit Schreiben vom 5.7.2021 begehrten Umweltinformationen zum Bau des Hotels am Flughafen Köln/Bonn zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Köln verweigert diese Informationen. Sie habe für die Herausgabe keine Personalressourcen.

Der BUND hatte nach erneuter Nachfrage und bei der Bezirksregierung Köln erhobener Aufsichtsbeschwerde schließlich am 5.11.2021 Klage erhoben. Das UIG sieht gemäß § 3 Absatz 3 eine Vorlage von Umweltinformationen in der Regel innerhalb von einem Monat vor. Aktuell steht die Vorlage nun seit zehn Monaten aus.

Das VG Köln hat nun die Stadt Köln verpflichtet, die Umweltinformationen vorzulegen. Die Kosten des Verfahrens trägt die Stadt Köln.

Der BUND begehrt die Umweltinformationen zum Bau des Hotels, da vermuten wird, dass die Genehmigung des Baues zweifelshaft ist. Der Bau des Hotels passt nicht zu den regionalplanerischen Vorgaben. Eine sachgerechte Umweltprüfung ist kaum zu erwarten, da diese schon im laufenden Planfeststellungsverfahren zum Flughafenausbau und damit auch für den dort mit geplanten Hotelbau fraglich war. Allein der Umstand, ein Bauvorhaben aus dem laufenden Planfeststellungsverfahren herauszulösen und vorlaufend baurechtlich zuzulassen, ist zwar erlaubt, aber außerordentlich auffällig. Er wirft zahlreiche Fragen auf. Diese aufzuklären hat die Stadt Köln mit der Weigerung, die Umweltinformationen vorzulegen, bislang aktiv verweigert.

"Der BUND ist immer wieder irritiert darüber, dass Verwaltungen sich keineswegs selbstverständlich an rechtliche Vorgaben halten, sondern dass regelmäßig andere Interessen Entscheidungen überlagern und bestimmen", sagte BUND-Naturschutzexperte Achim Baumgartner."Die Sorge um den Rechtstaat und den geordneten Rechtsvollzug wird immer dringlicher und bedarf deutlich mehr Beachtung, auch im politischen Raum."

Im Einzelnen bat der BUND u.a. um die Vorlage der FFH-Verträglichkeitsprüfung, des Artenschutz-Fachbeitrages, der raumplanerischen Zustimmung der Bezirksregierung Köln, des Umweltberichtes und der Baugenehmigung. 

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