BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Biber inzwischen auch an der Sülz bei Rösrath angekommen

17. Dezember 2023 | Biber

Frische Fraßspuren am Sülzufer belegen seine Anwesenheit.

Biber-Fraßspuren an der Sülz Biber-Fraßspuren an der Sülz  (Justus Siebert)

Wie zuletzt im Kölner Stadtanzeiger zu lesen war, sind bei Rösrath Biber-Fraßspuren am Sülzufer zu sehen. Aufgefallen waren diese Helga und Franz Josef Lohmar vom Hegering Rösrath-Sülztal. Bestätigt wurde die Anwesenheit des Bibers durch Fotofallen-Aufnahmen, auf denen sogar zwei Biber zu sehen waren. Spannend ist die Frage, ob es sich um Durchzügler handelt, oder ob sich die Biber dauerhaft hier ansiedeln wollen. Denkbar ist das, denn die Sülzauen bieten in bestimmten Abschnitten genug Grünland im Uferbereich, welches dem Biber als Nahrungsgrundlage (als reiner Vegetarier ernährt er sich im Sommer von vielen verschiedenen Kräutern) und Pufferzone dient.

Insofern sind Konflikte mit Landwirtschaft und Anwohnern nicht zu erwarten, eine Notwendigkeit für Dammbauten ergibt sich an der Sülz für den Biber nicht, hier fließt genug Wasser zum Abtauchen für ihn. Aber vielleicht sieht er das anders, in einem nächsten Dürresommer, doch selbst dann wären seine Dammbauten eher Segen als Schaden. Denn sein Ziel ist es, für einen möglichst gleichbleibenden Wasserstand zu sorgen, und möglichst viel Wasser im Gebiet zu halten, in seinen Biber-Teichen. Was wir alle, Menschen, Fische u.a. in einem Dürresommer brauchen, wenn das letzte Wasser gen Rhein abfließt. Und in Zeiten von Starkregenereignissen kann eine Biber-Population mit ihren Dämmen und Teichen dazu beitragen, den Flutwellen ihre Geschwindigkeit zu nehmen, und somit eine Flutkatastrophe wie 2021 zumindest abschwächen. Dafür braucht es jedoch mehr als zwei Biber, und mehr Zeit, um die Naturlandschaft in diesem Sinne umzugestalten.

Die Natur jedenfalls, viele Tier- und Pflanzenarten, profitieren von der Rückkehr dieses Öko-Ingenieurs. Ob wir menschlichen Anwohner ebenfalls nur positive Auswirkungen zu spüren bekommen, wird die Zeit zeigen. Diese Zeit sollten wir ihm allerdings geben, denn die positiven Auswirkungen überwiegen die Risiken bei weitem. Also: willkommen urück, Biber, im Sülztal!

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