BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

RWE will neues Braunkohlenkraftwerk bauen

So soll das Kraftwerk aussehen. Quelle: RWE

Trotz der einschneidenden Veränderungen auf dem Energiemarkt hielt die RWE Power AG offiziell lange an den Plänen zum Bau eines neuen 1.100 Megawatt-Kraftwerks in Bergheim Niederaußem fest. Für das Kraftwerk wurden bereits die planerischen Voraussetzungen durch die Änderung des Regionalplans und die Aufstellung eines neuen Bebauungs- und Flächennutzngsplans geschaffen. Nachdem auch bereits ein Scoping-Termin zur Festlegung des Untersuchungsumfangs für das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren stattfand, hatte RWE angekündigt, den Genehmigungsantrag Ende 2015/Anfang 2016 einreichen zu wollen. Danach wurde die Kraftwerksplanung gestoppt.

 

Genehmigungsverfahren für neues Braunkohlenkraftwerk beginnt

BUND und Bürgerinitiative Big BEN gegen Braunkohlenkraftwerk BoAplus in Bergheim

Düsseldorf/Bergheim, 01.09.2015 | Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Bürgerinitiative gegen BoA-Erweiterung Niederaußem (Big BEN) kündigen heftigen Widerstand gegen den von der RWE Power AG geplanten Bau eines neuen Braunkohlenkraftwerks in Bergheim-Niederaußem  an.  Im Vorfeld des für morgen in Köln anberaumten so genannten „Scoping-Termins“, womit das offizielle Genehmigungsverfahren eingeleitet wird, forderten die Braunkohlengegner den Stopp des Verfahrens. mehr

Stadt Bergheim will Planungsrecht für Braunkohlenkraftwerk schaffen

BUND kritisiert rückwärtsgewandte Energiepolitik

21.11.2014 | Am kommenden Montag (24.11.2014) will der Rat der Stadt Bergheim die die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines neuen Braunkohlenkraftwerks in Bergheim-Niederaußem schaffen. Die absehbare Entscheidung stößt beim BUND auf heftige Kritik. „Wer angesichts des fortschreitenden Klimawandels und zunehmender Kohlendioxid-Emissionen den Weg für ein neues Braunkohlen-Kraftwerk ebnet, handelt verantwortungslos“, sagte der BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen. mehr

Neues Braunkohlenkraftwerk in Bergheim geplant

BUND: „BoAplus ist Augenwischerei“ – Umweltverband fordert Abbruch der Planungen

31.03.2014 | Auf Anregung der RWE Power AG hat der Rat der Stadt Bergheim die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein neues Braunkohlenkraftwerk (BoAplus) beschlossen. Anlässlich der am 31. März endenden Beteiligung der Öffentlichkeit fordert der BUND jetzt den Abbruch der Planung. In einer umfangreichen Stellungnahme legt der BUND dar, dass ein solches Vorhaben gegen zahlreiche gesetzliche Vorgaben verstößt. Angesichts des heute vom Weltklimarat IPCC vorgelegten Berichts zum fortschreitenden Klimawandel ist das Vorhaben unverantwortlich.   mehr

Regionalrat als Erfüllungsgehilfe

Überflüssige Regionalplanänderung für Braunkohlenkraftwerk in Bergheim-Niederaußem

03.07.2013 - Der BUND lehnt die geplante Regionalplanänderung zu Gunsten des RWE-Braunkohlenkraftwerks in Bergheim-Niederaußem (BoAplus) ab. Im Vorfeld der Sitzung des Regionalrats Köln am kommenden Freitag appellierte der Umweltverband an die Mitglieder des Gremiums, keinen Aufstellungsbeschluss zu fassen. mehr

Kein Ausgleich der Meinungen

Erörterungstermin zum Regionalplanänderungsverfahren

15.04.2013 - Heute fand bei der Bezirksregierung Köln der so genannte Termin zum Ausgleich der Meinungen im Rahmen des Regionalplanänderungsverfahrens für das BoAplus-Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem statt. Dabei wurden die Bedenken und Anregungen der beteiligten Träger öffentlicher Belange und des BUND erörtert. Der Termin war nicht-öffentlich. Die zahlreichen vom BUND in das Verfahren eingebrachten Kritikpunkte nahmen dabei einen breiten Raum ein. Da die Bezirksregierung keinem dieser Bedenken folgen konnte, muss jetzt der Regionalrat entscheiden. Vermutlich am 5. Juli wird dieses Gremium seine Entscheidung treffen.

BUND gegen BoAplus

Überflüssige Regionalplanänderung für Braunkohlenkraftwerk

09.10.2012 - Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute bei der Bezirksregierung Köln seine Stellungnahme zur geplanten Änderung des Regionalplans zugunsten eines neuen Braunkohlenkraftwerks in Bergheim-Niederaußem eingereicht. Der Umweltverband fordert darin den Regionalrat Köln auf, der Regionalplanänderung wegen entgegen stehender raumordnerischer Ziele und Grundsätze nicht zuzustimmen. mehr

BUND kritisiert RWE-Kraftwerkspläne für Niederaußem

„Energieerzeugungstechnologie von vorgestern“ / Biomasse-Mitverbrennung ist „grober Unfug“

 

07.10.2011 - Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte die heute von der RWE Power AG vorgestellten Pläne zum Neubau zweier Braunkohlenkraftwerksblöcke in Bergheim-Niederaußem. Diese seien kein Beitrag zum Klimaschutz und passten nicht in ein zukunftsfähiges Energiesystem.

 „Braunkohlenkraftwerke sind eine Energieerzeugungstechnologie von vorgestern“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW. „Selbst mit Wirbelschichttrocknung liegen die Wirkungsgrade dieser Kraftwerksdinosaurier bei maximal 45 Prozent. Eine Kraft-Wärme-Kopplung scheidet für die geplanten zwei 550-Megawatt-Blöcke aus. Braunkohle ist und bleibt der klimaschädlichste Energieträger, der zudem nur unter Inkaufnahme gravierender Ewigkeitsschäden gewonnen werden kann. Dass RWE Power zudem jährlich bis zu 700.000 Tonnen holzartiger Biomasse mitverfeuern will, ist grober Unfug.“ Anstatt 1,5 Milliarden Euro in nicht zukunftsfähige Energiestrukturen zu investieren, müsse RWE Power endlich den Weg ebnen für die Umstrukturierung der Region. Das Braunkohlezeitalter müsse ein Ende haben. Wer jetzt neue Braunkohlenkraftwerke plane, fordere zudem implizit den Aufschluss neuer Tagebaue.

Gleichzeitig erinnerte der BUND daran, dass RWE Power bis heute die im Zuge der Genehmigung des Braunkohlenplans Garzweiler II getroffenen verbindlichen Zusagen zur Stilllegung von Altanlagen missachte. Mit der Inbetriebnahme des ersten 950 Megawatt-BoA-Blocks in Niederaußem sei kein Altkraftwerk vom Netz gegangen. Somit sei die Stromerzeugungskapazität im Rheinischen Braunkohlerevier um 10 Prozent erweitert worden. Auch die Stilllegung von zwölf 150-MW-Blöcken im Zusammenhang mit dem Bau von BoA 2/3 in Grevenbroich-Neurath sei noch nicht vollends vollzogen.

Zudem weigere RWE Power sich beharrlich, die zur Verstromung eingesetzte Kohlemenge zu reduzieren. „So bleibt es bezüglich der absoluten Kohlendioxid-Emissionen bei einem Nullsummenspiel“, kritisiert Jansen. „Eine Tonne Braunkohle produziert bei der Verstromung unabhängig vom Wirkungsgrad des Kraftwerks unweigerlich eine Tonne CO2.“ Dass Ziel der Landesregierung, auch im Braunkohlenrevier bis zum Jahre 2050 zu einer CO2-Minderung von 80 bis 95 Prozent zu kommen, sei nur durch eine drastische Verringerung der Braunkohlenförderung und –verstromung erreichbar.

Den Regionalrat Köln forderte der BUND auf, die angestrebte Regionalplanänderung erneut abzulehnen. Ein Kohlekraftwerk an diesem Standort verstoße gegen die Vorgaben der Landesplanung.

Das Projekt

Kessel:  2 x 550 MW

Dampfturbine: 1 x 1.100 MW

Wirkungsgrad: ca. 45 %

Biomasse-Mitverbrennung: bis zu 700.000 t/a

Kraft-Wärme-Kopplung:  keine 

Kühlsystem:  Hybridkühlturm (100 m Höhe) + Schornstein

CO2-Ausstoß: bei Stilllegung von 4 x 300MW-Blöcken und gleichem Kohleeinsatz reduziert sich der CO2-Ausstoß am Standort Niederaußem  von insges. etwa 28 Mio. auf 25 Mio. t/a)

Flächenverbrauch:  23 Hektar

Investition: mind. 1,5 Mrd. Euro

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