Vogelfreundliche Wartehäuschen in Köln können kommen!

07. Juli 2017 | Vogelschlag, Vogelschutz, Tiere und Pflanzen, Naturschutz

BUND erfreut über einstimmige Entscheidung des Kölner Ausschuss Umwelt und Grün

Ein gläsernes KVB-Wartehäuschen in Köln. Durch seine Transparenz ist es eine Gefahr für Vögel. Ein gläsernes KVB-Wartehäuschen in Köln. Durch seine Transparenz ist es eine Gefahr für Vögel.  (Peter Brenner)

Glas ist ein unsichtbares Hindernis, denn es ist transparent oder spiegelnd. Mehr als 18 Millionen Vögel sterben jedes Jahr durch Kollisionen mit Glas an Wohngebäuden in Deutschland, denn sie können Glas nicht sehen. Damit ist "Vogelschlag an Glas" eines der größten Vogelschutzproblematiken unserer Zeit, in Köln sterben so jedes Jahr viele Tausend Vögel. Auch Fahrgastunterstände stellen dabei eine Gefahr dar, die oft unterschätzt wird.

"Bus- und Bahnwartehäuschen sind nicht nur von Pflanzen umgeben eine Gefahr, sondern auch in stark versiegelten städtischen Gebieten. Denn sie befinden sich oft in Flugschneisen, die von Vögeln genutzt werden." so Holger Sticht aus dem Vorstand der Kreisgruppe Köln des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Bis 2020 sollen alle Wartehäuschen der KVB vogelfreundlich gestaltet werden, so forderte es ein Antrag von Bündnis90/Die Grünen und CDU heute im Ausschuss für Umwelt und Grün der Stadt Köln. Dieser Antrag wurde einstimmig genehmigt.

Ein Lob nun an die Stadt, so Sticht: "Wir freuen uns sehr, dass der Antrag genehmigt wurde. Damit kann Köln in wenigen Jahren ein Vorbild für andere Städte in ganz NRW sein."

Doch der BUND bleibt kritisch: "Dabei darf es nicht bleiben. In Zukunft sollten die Baubehörden gefährliche Gebäude während der Bauleitplanung standardisiert von der Naturschutzbehörde auf Artenschutz-Problematiken kontrollieren lassen, wie es die Gesetze verlangen. Nur so werden Gebäude von vornherein vogelfreundlich." sagt Judith Förster vom BUND NRW. Die Leiterin des Projektes "Vermeidung von Vogelschlag an Glas", welches von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert wird, sieht dieses Vollzugsdefizit bestehender Gesetze in Städten in ganz NRW.

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